Kohlendioxid
Teil 2 (Schluss) : Einige Anlagen zur C02-Versorgung der Aquarienpflanzen
Text und Fotos: Bernd Greger
Im Teil 1 in der Februarausgabe wurde festgestellt, dass viele Aquarienpflanzen leichte Schwankungen der CO,-Menge vertragen. Somit können auch einfach konzipierte Anlagen ohne Regelung ausreichen, wenn man auf empfindliche Wasserpflanzen bzw. Sumpf pflanzen verzichtet. Solche Anlagen sollen hier vorgestellt werden.
CO, durch Alkoholische Gärung
CO, kann durch alkoholische Gärung erzeugt werden, wobei die Menge des produzierten CO, mit ansteigender Umgebungstemperatur zunimmt. Diese Methode wird seit vielen Jahren angewandt. Bei einer solchen Anlage und anderen Anlagen, bei denen das CO, erst durch einen chemischen Vorgang entsteht, kann das CO,-Depot nicht mit Druck vorgespannt sein. Ein geringer Druck entsteht erst durch den Beginn der CO,-Produktion. Für die Einleitung des CO, ins Aquarium kann ein Sprudelstein benutzt werden, bei dem allerdings auch ein gewisser Druck aufgebaut werden muss, damit CO,-Blasen austreten können. Effektiver ist eine Diffusor, bei dem die Blasen ohne jeden Druckaufbau ins Wasser gelangen wie beispielsweise eine Rohrspirale oder ein Bypass im Wasserauslauf des Filters.
Dennerle CO 30
Der Reaktionsbehälter dieser Anlage ist mit einer gelartigen Masse gefüllt, die durch Zugabe von Wasser aktiviert wird. Zur Auswahl stehen zwei drucklose C02-Reaktoren. Die Anlage wird mittels Hartschaumhülle direkt an die Glasscheibe des Aquariums geklebt, um die meist niedrigere Außentemperatur abzuschirmen. Die Wassertemperatur des Aquariums erhöht so die produzierte C02Menge. Der mit der gelartigen Masse gefüllte Reaktionsbehälter dient als Nachfülleinheit, mit der die Hartschaumhülle wieder gefüllt wird.
Andere, nicht automatisch geregelte Anlagen
TetraC02-Optimat
Dieses System ist eine Weiterentwicklung aus den im Teil 1 geschilderten Anfängen der C02Produktion stammenden Anlagen der Fa. Hilena. Statt einer CO,Patrone wird eine Sprühflasche verwendet, die bei Betätigung des Sprühknopfes ein Depotrohr füllt, das für eine längere Füllzeit des Rohres auch verlängert werden kann. Eine Parallelschaltung mehrerer Depotröhren, wenn die erzeugte C02-Menge für einen guten Pflanzenwuchs nicht ausreicht, ist leider nicht vorgesehen, kann jedoch durch einige einfache Handgriffe mit einem Schlauch-Verteilstück erreicht werden. Das Depot ist dann lediglich schneller erschöpft.
Dupla CO,-Set Omega
Das Reaktionsgefäß in Form einer Flasche wird mit einer "Basic"- und einer Aktivatorreagenz" gefüllt. Durch die Zusammenführung beider Chemikalien entsteht CQ, das über einen Schlauch ins Aquarium geleitet wird. Als besonderer Clou kann das ins Aquarium eingeleitete CO, durch eine Düse (ähnlich einer sogenannten Venturidüse) fein zerstäubt werden, deren Wasserfluss elektrisch mit Niederspannung betrieben wird.
Dennerle CO,-System 500
Das System besteht aus einer TÜV-geprüften Einweg-Stahlfläsche, auf die ein Druckminderer mit einem Nadelventil und zwei Manometern aufgesetzt wird. Der Inhalt beträgt 500 g und reicht bei wenigen Blasen pro Minute über mehrere Monate. Die sehr preiswerte Flasche erspart das Wiederauffüllen der üblichen Stahlflasche und wird über Werkstoffbehälter entsorgt. Ein Nachfüllen ist nicht möglich. Das Gewinde an der Flasche und an den Manometern ist ein Spezialgewinde und passt nicht auf die im Handel üblichen Systeme. Durch die an den Manometern angebrachte Regulierschraube wird die Blasenzahl eingestellt. Selbstverständlich können diese Flaschen auch mit dem Zubehör für die automatischen Anlagen erweitert werden. Das System wird komplett mit einem Zugabegerät dem Flipper, einem Rückschlagventil sowie einem CO2 Dauertest geliefert (nicht auf dem Bild !)
Leistungsvergleich
Bei den Beschreibungen der von den verschiedenen Firmen hergestellten Anlagen wurde auf eine Bewertung der Leistungen der einzelnen Anlagen bewusst verzichtet.
Resümee und Danksagung.
Mit den meisten geschilderten Anlagen sind nur kleine Aquarien ausreichend Mit C02 zu versorgen. Wer eine Verbesserung seines Pflanzenwuchses durch eine derartige Anlage erkennt und Schwankungen der CO,-Produktion vermeiden will, kann auf eine automatische Anlage umsteigen. Ein Nachteil der automatischen C02-Anlagen ist aber das Nachfüllen der Flasche, das unter strengen technischen Auflagen erfolgen muss. Auch sollte die Flasche nach dem Einfüllen des Gases einen Tag ruhen, bevor sie transportiert wird. Seit den von Caspar Horst für die Aquaristik eingeleiteten praktischen Versuchen zur C02-Versorgung der Aquarienpflanzen hat sich der Pflanzenwuchs in unseren Aquarien zu einer Pracht entwickelt, die man sich vorher kaum vorstellen konnte (siehe dazu auch GREGER, 1998, und DRESCHER & GREGER, 2001). Die unschätzbaren Vorteile eines guten Pflanzenwuchses für die Fische sind hinreichend bekannt.
Den Firmen, die durch die Bereitstellung ihrer Geräte diese Veröffentlichung erst ermöglicht haben, gilt mein Dank.
Alle vorgestellten Geräte sind auf unseren Shop Seiten erhältlich !
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aus Das Aquarium 3/2002 Seite 30
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