Manfred Drescher und Bernd Greger
Der Fisch im Glas

Wer kennt ihn nicht, den einsamen Goldfisch in einer Glaskugel ? Aus den vor etwas mehr als taúsend Jahren in chinesischen Teichen entdeckten Goldgiebeln, Carassius auratus, entstanden in Fernost zahlreiche Zuchtformen. Sie fanden viel, viel später ihren Weg in die amerikanischen und europäischen Wohnzimmer, wo sie in der berühmt-berüchtigten Glaskugel Tische und Vitrinen zierten. Es war sozusagen der Beginn der Aquaristik.

So bitte nicht...

Die verschiedenen Zuchtformen machen den Goldfisch auch heute noch für die Aquaristik interessant. Er wird als besonders "pflegeleichter" Aquarienfisch im Handel angeboten. Die Haltung in einer Glaskugel war und ist nicht artgerecht. Leider sieht man aber immer noch, speziell in Werbespots einen einsamen Goldfisch in einer Glaskugel nach Luft schnappen. Goldfischformen werden nach strengen Standards gezüchtet und in vielen Aquarien und auch Gartenteichen gepflegt. Es gibt allerdings Züchtungen, wie beispielsweise verschiedene Schleierschwanz und Glotzaugenformen, bei denen man den Eindruck hat, dass sie kaum noch schwimmen können. Man sollte aber bei der Beurteilung solcher Züchtungen nicht vergessen, dass sie ursprünglich von den Ostasiaten für die Haltung in Schüsseln oder kleinen, pflanzenlosen Zierteichen, in denen die Fische von oben betrachtet werden, gedacht sind. In diesen Behältern finden sie den für sie angemessenen Lebensraum und reichlich Futter. Bei der Pflege in einem Aquarium nach europäischen Vorstellungen ist zu beachten, dass Goldfische grundsätzlich gründeln und ihre Nahrung überwiegend vom Boden aufnehmen. Auch vergreifen sie sich an zarten Pflanzen. Deshalb ist die Bepflanzung eines Goldfisch-Aquariums nicht ganz einfach. Bewährt haben sich hartblättrige Pflanzen, wie beispielsweise die verschiedenen Speerblätter der Gattung Anubias.

 


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aus „Das Aquarium“ 8/2001 Seite 24
Mit freundlicher Genehmigung des SCHMETTKAMP Verlags.

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