Auf einer Aquarienausstellung in Brünn, Tschechien, wurde ein Neonsalmler angeboten, der mich zunächst an den einfachen Neonsalmler, Paracheirodon innesi erinnerte. Ich erwarb einen kleinen Schwarm, den ich drei Jahre lang beobachten konnte. Es handelte sich um den Blauen Neonsalmler, Paracheirodon simulans der im Rio Jufaris und Rio Tupuri im Einzugsgebiet des Rio Negro vorkommt und erstmals 1962 nach Europa eingeführt wurde.
Der Blaue Neonsalmler erreicht eine Länge von etwa 3,5 cm. Der himmelblau strahlende Längsstreifen reicht vom Maul bis zum Ansatz der Schwanzflosse. Darunter befindet sich eine rötliche Zone, die nicht immer kräftig ausgebildet ist, ja sogar ganz fehlen kann. Diese Ausfärbung hängt stark vom Aquarienmilieu, besonders aber vom Futter ab. Bei überwiegender Fütterung mit Trockenfutter und Artemien verblaßte das Rot fast völlig. Nachdem ich das festgestellt hatte, verfütterte ich lebende Zyklops und kleine Wasserflöhe. Leider wurden diese Futtertiere nicht angenommen. Vielleicht waren sie an Trockenfutter und Artemien gewöhnt.
Auf der Aquarienausstellung in Brünn waren Hunderte Blaue Neonsalmler mit Diskusfischen in einem großen Becken miteinander vergesellschaftet zu sehen. Das war ein ganz besonders prächtiger Anblick, zumal das Zusammenleben trotz des gewaltigen Größenunterschieds problemlos verlief.
Die Zucht des Blauen Neonsalmlers im Aquarium wird leider nur sehr selten vorgenommen, so daß die im Zoofachhandel angebotenen Fische wahrscheinlich fast ausnahmslos Wildfänge sind. Allerdings weiß ich aus Gesprächen mit Züchtern aus Thüringen, daß der Blaue Neonsalmler dort vermehrt werden konnte, wo Waldbäche klares, weiches und saures Wasser quasi auf Bestellung liefern. Man kann annehmen , daß er in einem kleinen Schwarm zum Ablaichen zu bringen ist. Für eine Entwicklung des Laiches dürften folgende Wasserwerte erforderlich sein : pH 5,2 . 6,0 und 1- 2 dKH bei einer Temperatur von 23 - 25 Grad Celsius. Obwohl der Blaue Neonsalmler in seiner Färbung nicht ganz mit dem Roten Neonsalmler konkurrieren kann, ist er doch ein attraktiver Aquarienfisch, der eine weitere Verbreitung verdient und hoffentlich auch bald regelmäßig gezüchtet wird.

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