Spirale
                                                           Jaroslav Elias
                            Die Purpurkopfbarbe


Die Purpurkopfbarbe, Barbus nigrofasciatus, lebt in ruhig fließenden Gewässern der waldreichen Hügelgebiete im südlichen Teil von Sri Lanka. Nach Europa wurde sie durch die Firma Wagner, Hamburg im Jahre 1935 eingeführt. In freier Natur wachsen die Männchen auf etwa 6,5 cm und die Weibchen auf bis etwa 5 cm Länge heran.


                                                Männchen der Purpurkopfbarbe

Zur Pflege der Purpurkopfbarbe eignen sich besonders größere, gut bepflanzte Aquarien. Das Wasser sollte mit bis zu 16 dGH mittelhart sein, der PH Wert zwischen 6,5 und 7,3 bei einer Temperatur von 20 bis 26 Grad Celsius liegen. Es ist unbedingt darauf zu achten, daß der pH Wert nicht unter 6,0 sinkt. Allzu saures Wasser verträgt die Purpurkopfbarbe nämlich nicht. Sie äußerst ihr Unbehagen mit ruckartigen Bewegungen, Torkeln und Erstickungsangfällen. Dann hilft auch kein sofortiges Eingreifen des Aquarianers mehr. Die Fütterung ist problemlos, da alles gängige Lebendfutter und Kunstfutter angenommen wird. Lediglich die für die Zucht ausgewählten Tiere müssen abwechslungsreich ernährt werden.
Die Zucht der Purpurkopfbarbe ist verhähltnismäßig einfach, wenn einige Besonderheiten berücksichtigt werden. Für den Ansatz eines Zuchtpaares reicht ein kleineres Aquarium mit 15 bis 20 Liter Fassungsvermögen aus. Auf den Boden werden feinblättrige Pflanzen, wie z.B.Vesicularia dubyana oder Leptodyctium riparium gelegt. Die mittlere Wasserzone kann man mit Myriophyllum füllen. Eventuelle freie Plätze am Boden werden mit Kieselsteinen belegt. Für eine gute Entwicklung der Eier und der Eleuterembryonen sollte das Wasser folgende Werte haben : 5-8 dGH, pH 6,5-7,0 und 24 - 27 Grad Celcius. Es spielt dabei keine Rolle, zu welcher Tageszeit das Zuchtpaar in das Zuchtbecken eingesetzt wird. Wichtig ist vielmehr, daß es laichwillig ist. Ich habe es mit ein und demselben Zuchtpaar erlebt, daß es zweimal nach dem Einsetzen ins Zuchtbecken nicht zum Laichen kam, beim dritten Einsetzen aber schon nach nur zwei Minuten. Balz und Ablaichen erfolgt ziemlich stürmisch. Den Hochzeitstanz des Männchen kann man als einen „Gipfel der Balettkunst“ bezeichnen, bei dem mehr Pirouetten zu sehen sind als Agressivität gegenüber dem Weibchen. Das Ablaichen im Pflanzengewirr erfolgt blitzschnell. Das Weibchen schwimmt in die Pflanzen hinein, das Männchen folgt ihm und schmiegt sich eng an. Man kann kaum erkennen, daß das Männchen während der Abgabe der Geschlechtsprodukte seine Schwanzflosse üer den Rücken des Weibchens schlägt. Die Ausgestoßenen Eier rieseln in die Pflanzen und auf den freien Boden. Nach dem Ende des Ablaichens sollte man das Zuchtpaar herausfangen, da es gezielt den Boden und die Pflanzen nach Eiern absucht und sie auffrißt.


Der Ablaichvorgang im dichten Pflanzendickicht...

das Männchen schmiegt sich an das Weibchen...

dann stiebt das Paar auseinander...

Das Zuchtbecken darf nun nicht zu hell stehen, damit eine gute Entwicklung der Eier und der Eleuterembryonen vonstatten gehen kann. Schwimmen die Jungen frei, müssen sie mit kleinem Lebendfutter versorgt werden. Gut geeignet sind Wimper- und Pantoffeltierchen, aber auch Cyclpops Nauplien. Mit zunehmender Größe  der Jungen ist natürlich auch das Futter entsprechend anzupassen. Nach etwa vier bis fünf Monaten haben die Jungen dann eine Größe erreicht, daß sie abgegeben werden können.

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aus „Das Aquarium“ 10/1997 Seite 16
Mit freundlicher Genehmigung des SCHMETTKAMP Verlags.

Fotos : J.Elias

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