Horst Ebert
Der Schillerbärbling
Altbekannt, doch fast vergessen


Vor 50 Jahren sah man den Schillerbärbling,Brachydanio albolineatus, in fast jeder Zoohandlung, da er zu jener Zeit einer der beliebtesten Aquarienfische war. Vielleicht trägt diese Kurzvorstellung dazu bei, daß das 1911 nach Deutschland eingeführte muntere Fischchen in unseren Aquarien erhalten bleibt und sich wieder einige Aquarianer mit seiner Zucht beschäftigen, die ziemlich einfach ist und auch dem Neubeginner gelingt.

Der Schillerbärbling wird in Birma, auf der Malaiischen Halbinsel und auf Sumatra in fließenden Gewässern, teilweise in Gebirgsbächen angetroffen. Männchen erreichen etwa 5,5cm Länge, Weibchen bleiben etwas kleiner. Die Färbung ist stark vom Lichteinfall abhängig, wobei gedämpftes Oberlicht die Farben am besten zur Geltung bringt. Die Männchen sind kräftiger gefärbt als die Weibchen und auch schlanker.

Zur Pflege des Schillerbärblings genügen eine Temperatur von 20-22 Grad Celsius, ein PH Wert um 7 und eine Härte von 15 Grad dGH des Aquarienwassers. Zur Zucht wirken sich 2-4 Grad über der Pflegetemperatur günstig aus. Brachydanio albolineatus ist Freilaicher, so daß Pflanzen als Laichsubstrat nicht unbedingt erforderlich sind. Um der Schwimmfreude zu genügen, sollten längliche Aquarien zur Zucht Verwendung finden. Hoch brauchen sie nicht zu sein. Als Bodengrund werden zwei Schichten grober Kiesel eingebracht, in deren Zwischenräume die Laichkörner fallen können, so daß sie vor den Nachstellungen der Eltern geschützt sind. Abends bringt man das laichbereite Zuchtpaar in das Becken ein. Meist wird in den frühen Morgenstunden abgelaicht. Nach dem Ablaichen werden die Alttiere herausgefangen, die Kiesel vorsichtig entfernt und das Becken abgedunkelt. Nach 48 bis 72 Stunden schlüpfen die Larven, die etwa sechs Tage an den Scheiben als kleine „Glassplitterchen“ hängen. Dann schwimmen die Jungen frei. Als erstes Futter eignen sich Infusorien, frischgeschlüpfte Artemien, aber auch fein zerriebenes Trockenfutter. Zwischen 50 und 150 Jungfische sind leicht zu erzielen. Sie werden schnell zu schönen Schillerbärblingen heranwachsen.

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aus „Das Aquarium“ 7/1997 Seite 25
Mit freundlicher Genehmigung des SCHMETTKAMP Verlags.

Foto : H.J.Günther

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