Gisela Bohn
Schrägband- Panzerwels
Beobachtungen bei der Nachzucht von Corydoras loxozonus
Zu den nicht oft bei uns eingeführten Panzerwelsen gehört Corydoras
loxozonus. Dieser schöne Wels wird oft mit dem ähnlich gezeichneten Corydoras
axelrodi verwechselt. Corydoras loxozonus hat in der Schwanzflosse jedoch eine
deutlich sichtbare Zeichnung während sie beiC.axelrodi transparent ist. Über die
Nachzucht von C.loxozonus ,die aber erst beim zweiten Versuch richtig erfolgreich
war wird nachfolgend berichtet.
Durch die Hilfe eines Bekannten konnte ich 1993 zwanzig Corydoras
loxozonus erwerben. Sie hatten eine Größe von 2,5 cm und gewöhnten sich schnell bei
mir ein. Die Pflege erwies sich als einfach, und ich hatte keine Verluste. Wie die meisten
der helleren Panzerwelse bevorzugen sie eine etwas höhere Temperatur zwischen
26-und 27 Grad Celsius. Von den erworbenen Tieren gab ich fünf an einen Bekannten im
Nachbarort ab, der Rest blieb erst mal bei mir.
Zwei Jahre später konnte ich mir ein großes Schaubecken einrichten (150 x 50 x 50), das
ich mit verschiedenen Welsen aus Südamerika besetzte. Es kam auch ein Corydoras
loxozonus hinein, denn mehr fand ich leider nicht mehr. Im Laufe der Zeit hatte ich
doch hin und wieder einige abgegeben. Zusammen mitC.arcuatus, C.barbatus, C.gossei
und noch anderen Welsen fühlte er sich recht wohl. Zu wohl, denn einige Tage später
konnte ich beobachten, daß er sich recht ausdauernd einem C.arcuatus Weibchen
widmete. So nicht, dachte ich mir, eine ungewollte Kreuzung von Corydoras Arten genügte
mir.
Der Schrägband Panzerwels, Corydoras loxonux (oben) wird manchmal mit
Axelrod´s Panzerwels, Corydoras axelrodi verwechselt. Während die Schwanzflosse
bei C.loxonux deutlich gemustert ist, ist sie bei C.axelrodi transparent.
Das schräge Seitenband (loxus,gr.= schräg,schief) verläuft auch etwas anders.
Zum Glück fiel mir ein daß Paul Fries in Krausenbach ja auch welche von mir bekommen
hatte. Ein Anruf genügte und schon wenige Minuten später stand ich in seinem
Aquarienraum. In einem kleinen 50 cm Becken fanden wir noch drei C. loxozonus. Nach
einigem hin und her verkaufte sie mir Paul. Zuhause setzte ich die Panzerwelse in ein
eingefahrenes Becken (50x40x30) natürlich mit meinem Einzelgänger. Der Bodengrund
bestand aus feinem Sand; einige Pflanzen und Versteckmöglichkeiten waren auch vorhanden.
Die Temperatur stellte ich auf 26-27 Grad C.ein. Was bereits zwei Tage später passierte
wird viele Welskenner nicht überraschen. Die Tiere laichten ab. Ich konnte ein Männchen
beobachten, wie es nicht allzu stürmisch das Weibchen verfolgte. Einige Eier entdeckte
ich an den Scheiben und andere an Pflanzen. Beim Ablaichen gelangte jeweils nur ein Ei in
die zusammengelegten Bauchflossen des Weibchens. Bis zum Abend konnte ich 14 Eier finden
Sie hatten einen Durchmesser von 1,2 mm. Ich überführte sie in ein kleines
Aufzuchtbecken, das mit frischem temperierten Leitungswasser (PH 7, dGH5) aufgefüllt war,
etwas feinen Sand als Bodengrund enthielt und eine Heizung sowie einen Schwammfilter
hatte. Die Temperatur stellt ich auf 25 Grad ein. Nach vier Tagen begannen die ersten
Jungen mit großen Schwierigkeiten aus der Eihülle zu schlüpfen.
Zurück zu den großen Corydoras loxozonus:Die Tiere laichten erneut ab;insgesamt
neunmal innerhalb von 3 Wochen. An manchen Tagen fand ich nur zwei Eier, einmal aber sogar
zwanzig. Offenbar handelt es sich bei C.loxozonus ähnlich wie bei dem
Panda um Dauerlaicher, dachte ich bei mir. Eines besseren wurde ich aber drei
Monate später belehrt. Bis nachmittags hatte ich bereits 20 Eier gefunden, und die Welse
laichten noch munter weiter ab. Bei diesen Ablaichgängen konnte ich sehen, das meist zwei
Eier in den Bauchflossen getragen wurden. Auch das treiben der Männchen war stürmischer
und hektischer. Zu meiner Überraschung stieg die Eizahl bis abends auf sage und schreibe
71 an. Am nächsten Morgen entdeckte ich noch 25 weitere Eier an den Scheiben. Bei den
Eiern des ersten Ablaichens hatte ich sehr große Schwierigkeiten, von den wenigen Jungen
, die sich aus der Eihülle befreien konnten, einige am Leben zu halten. Durch einiges
Probieren mit Temperatur und ph-Wert bekam ich schließlich drei Tiere durch. Nach 14
Wochen waren sie ca 2cm groß und fühlten sich bei ihren Eltern sehr wohl. Nach diesem
ersten Versuch wußte ich nun bei der zweiten Laichperiode , daß zum Schlüpfen der
Embryonen ein leicht saures Wasser am besten geeignet ist. Zu diesem Zweck besorgte mir
mein Mann einige Kanister aus einem nahegelegenen Bach, der als Essiggrund
bezeichnet wird. Das Wassser hat dort einen ph-Wert von 5,5 und eine Gesamthärte von 1
dGH. Damit vermischte ich etwas Wasser aus dem Ablaichbecken und konnte eine Schlupfrate
von über 50% erzielen. Nach vier Tagen schlüpften die meisten Embryonen aus ihrer
Eihülle und hatten nach einem Tag ihren Dottersck aufgezehrt. Sie nahmen
frischgeschlüpfte Artemia-Nauplien sofort an. Zu meiner Freude wachsen diese Jungfische
sehr gut. Ich hatte bisher keinen Ausfall bei Ihnen zu verzeichnen.