Kaspar Horst
Aquariumpflanzen richtig füttern
Aus der DUPLAthek Reihe
Es ist heute unbestritten, daß echte und gesund wachsende
Pflanzen im Aquarium wichtig und von nicht ersetzbarem Wert sind. Sie haben maßgeblichen
Anteil an optimalen Wasserverhältnissen, an der Gesundheit der Fische und außerdem wirkt
das Aquarium durch eine gelungene Bepflanzung erst exotisch schön.
Obwohl es heute eigentlich keine Probleme mehr bereitet, optimal
wachsende Aquariumpflanzen zu pflegen, hört man immer wieder um Hilfe rufende Aquarianer
: Meine Pflanzen wachsen nicht, was mache ich falsch ? . Nun ist es
tatsächlich so, daß ein ein Aquarium, so groß es auch sein mag, ohne aktive und
gezielte Pflanzenpflege einen pflanzenfeindlichen Lebensraum darstellt.
Das ist sogar in den natürlichen Gewässern der Tropen so. Mancher Tropenreisende - auf
der Suche nach Wasserpflanzen - wird sich schon gewundert haben, daß noch lange nicht in
jedem Bach oder Fluß auch Pflanzen wachsen. Im Gegenteil, wer die aus dem Aquarium
bekannten Wasserpflanzen in ihrer Heimat aufsuchen will, muß - trotz Literaturkenntnis -
oft verdammt lange suchen, um sie zu entdecken. Meist gelingt es sowieso nur mit
einheimischen Kennern, sie ausfindig zu machen. Die meisten Bäche und Flüsse sind auch
in den Tropen pflanzenfrei. Das hat die unterschiedlichsten Gründe. Hierfür sind vor
allem Art und Struktur des Bodengrundes, der Nährstoffgehalt und die
Fließgeschwindigkeit des Wassers verantwortlich.
Wasserpflanzen stellen also erhebliche Anforderungen, um zu wachsen und gut zu gedeihen.
Das gilt auch im Aquarium. Um es pflanzengerecht zu betreiben, müssen eine Reihe von
Vorraussetzungen erfüllt werden.
Faktoren des Pflanzenwuchses
Wenn diese fünf Faktoren im Aquarium gut verwirklicht sind, dann kann man davon ausgehen daß auch die Pflanzen optimal gedeihen.
Das richtige Licht im Aquarium
Pflanzen können - im Gegenteil zu Tieren und Menschen - mit
Hilfe des Licht`s alle notwendigen organischen Substanzen selber bilden.. Diese Erfindung
der Natur - schon vor drei Milliarden Jahren entstanden dadurch die ersten Algen auf der
Erde - ist eine der größten Leistungen der Schöpfung. Ihr verdanken auch wir unser
Leben. Der Motor für diesen Prozeß, aus anorganischen Nährstoffen organische Substanz
zu bilden, ist der Energieträger Licht. Genau wie in der Natur muß die Energie auch im
Aquarium richtig dosiert werden.
Aquarium mit DUPLA Beleuchtung
Der richtige Bodengrund
Im Bodengrund des Aquariums müssen außerdem alle Funktionen
der natürlichen Pflanzengewässer soweit wie möglich kopiert werden. Das sind :
Die Einrichtung mit DUPLA Bodenheizer und Laterit Bodengrund
Die Bodentemperatur
Wie umfangreiche Messungen in Naturbiotopen ergaben,
herrschen dort meistens bis in die unterste Wurzelregion die gleichen Temperaturen wie im
Wasser. Im Aquarium ist das oft anders. Wird das Aquarium nur mit einem Stabheizer
erwärmt, wird auch nur das Aquariumwasser tropisch warm, der Bodengrund hingegen behält
Zimmertemperatur ; das können Temperaturunterschiede von 5 Grad Celsius und mehr sein.
Die Pflanzen bekommen kalte Füße.
Verwenden wir eine Bodenheizung, dann nutzen wir das physikalische Gesetz der nach oben
steigenden Wärme aus, Bodengrund und Wasser sind nicht gleich warm. Wir integrieren den
Bodengrund in das Aquarium, eine sanfte Bodenströmung zieht durch den Boden, wenn die
Heizung arbeitet.
Die Bodenströmung
Durch eine Bodenheizung kopieren wir weiterhin die in natürlichen Pflanzenbiotopen stets zu beobachtende horizontale und vertikale Grundwasserbewegung, die nicht nur für gleichmässige Temperatur im Wasser und im Boden sorgt, sondern auch weitere Vorraussetzungen für einen funktionierenden Bodengrund erfüllt. Auf diese Weise wird immer wieder Sauerstoff in den Boden gebracht, die Gefahr, daß der Bodengrund durch faulende Partien schwarz wird, ist damit ebenfalls gebannt.
Nährstoffe im Boden
Ein weiterer Vorteil der Bodenheizung ist die dadurch gegebene
bessere Nährstoffversorgung im Wurzelbereich der Wasserpflanzen, ebenfalls wie in den
Naturbiotopen. Äußeres Zeichen dort sind die vielfach zu beobachtenden braunen bis
rötlich braunen Sickerstellen ( Nährstoffquellen ). Eisen und viele andere Nährstoffe
werden hier in einer gut pflanzenverfügbaren Form den Pflanzen angeboten. Im Aquarium
kopieren wir auch diese Beobachtung durch die Verwendung von eisenhaltigem
Bodengrundzusatz.
Wir erreichen dies hervorragend durch die Kombination des DUPLA-Heizsystems auf der
sicheren 24-Volt Basis zusammen mit dem Bodenzusatz Duplarit. Duplarit besteht aus
speziell ausgesuchtem Laterit mit hohem Eisengehalt.
Bodenheizer von oben... |
Pflanzen satt... |
Laterit in den Tropen... |
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Optimale Nährstoffversorgung der Aquariumpflanzen
Wasserpflanzen benötigen genau wie auch die übrigen Lebewesen
auf der Erde zu ihrem Gedeihen eine Reihe von Nährstoffen. Von einigen brauchen sie
relativ große Mengen, das sind die Hauptnährstoffe, von anderen oft nur winzige Spuren.
Im Gegensatz zu Tieren oder auch Menschen vertragen Pflanzen Hungerperioden schlechter.
Bereits der Chemiker Justus von Liebig (1803-1873) hatte beobachtet, daß das gesunde
Pflanzenwachstum entscheidend vom Vorhandensein aller benötigten Nährstoffe abhängt.
Mit anderen Worten : Fehlt auch nur ein Nährstoff oder Spurenelelement, stellen die
Pflanzen das Wachstum ein. Diese These ist als das sogenannte Liebigsche
Minimumgesetz in die Lehre vom Pflanzenwachstum eingegangen.
Ein besonderes Problem besteht bei der Ernährung von Wasserpflanzen darin, daß viele
ihre Nährstoffe nur über die Blätter aufnehmen. Im Gegensatz dazu können die
Landpflanzen fast den gesamten Nährstoffbedarf, außer dem Kohlenstoff, über die Wurzeln
decken. Für Wasserpflanzen ist das deswegen problematisch, weil viele Nährstoffe von
Haus aus nicht im Wasser löslich sind. So sind zum Beispiel Eisen, Mangan, Zink, Nickel,
Kupfer und andere Spurenelemente als Nährsalze unlöslich. Im Wasser, besonders in
Gegenwart von Sauerstoff, fallen sie sofort aus und gehen für die Ernährung der Pflanzen
verloren. In natürlichen Gewässern sorgen bestimmte Huminsäuren, sogenannte
Nährstoffträger, dafür daß diese wichtigen Nährstoffe auch im Wasser gelöst sind.
Problemlose Ernährung der Aquariumpflanzen
Die Frage der Ernährung von Aquariumpflanzen ist heute gut
erforscht, und für die Pflege von Aquariumpflanzen stehen hervorragende Lösungen bereit.
Moderne Düngepräparate bieten diese Nährstoffe, gebunden an synthetische
Nährstoffträger, die sie für lange Zeit auch im Wasser löslich halten an.
Auch ein weiteres Problem der optimalen Pflanzennernährung hat man heute im Griff. Alle
von den Pflanzen benötigten Nährstoffe müssen in einem ganz bestimmten Verhältnis
zueinander stehen. Das Leitungswasser-so wie es vom Wasserwerk ins Haus geliefert wird -
enthält bereits eine Reihe von Nährstoffen, allerdings in einem nicht günstigen
Verhältnis. Die Hauptnährstoffe Kalzium, Magnesium, Stickstoff und Phospor sind oft
schon im Übermaß vorhanden, andere wie Kalium zuwenig.
Die Verwendung eines x-beliebigen Garten- oder Blumendüngers verbietet sich von
vornherein. Er enthält zum Beispiel Kalzium und Magnesium, die bereits genügend im
Leitungswasser vorhanden sind. Ganz gefährlich für das Aquarium ist das in jedem Blumen-
oder Gartendünger enthaltene Nitrat, das zu allem Überfluß auch noch mit dem
Leitungswasser geliefert und schließlich sogar im Aquarium selbst produziert wird. Das
hat im Aquarium sogar katastrophale Wirkung : Der Algenplage sind Tor und Tür geöffnet.
Ein Problem bereitet auch die richtige Dosierung der Spurenelemente. Diese werden von den
Pflanzen zum Teil in nur winzigen Mengen benötigt. Werden sie im Überfluß gegeben,
wirken sie in der Pflanze giftig. Deswege kann man sie auch nicht auf Vorrat düngen,
damit sie für eine oder zwei Wochen und noch länger im Aquarium vorhanden sind. Sie
werden nicht nur durch die Pflanze selbst verbraucht, sondern fallen auch durch Licht- und
Sauerstoffwirkung aus. Deshalb müssen sie nur in kleinen Mengen gedüngt werden, dafür
aber täglich.
Die Lösung für das Aquarium
Die richtige Versorgung der Aquariumpflanzen mit allen
notwendigen Nährstoffen ist heute ganz einfach. Die Lösung sieht wie folgt aus :
Den gesamten Düngekomplex zur mineralischen Ernährung der Aquariumpflanzen teilen wir in
zwei Teile :
a) Der Basisdünger enthält die Hauptnährstoffe, die im Leitungswasser fehlen,
jedoch nicht solche, die bereits hinreichend vorhanden sind oder sogar im Aquarium selbst
im Übermaß gebildet werden, wie Nitrat oder Phospat. Der Basisdünger wird jeweils dem
Frischwasser zugefüg, also bei der Neueinrichtung auf die gesamte Wassermenge und beim
Wasserwechsel entsprechend dem Frischwasseranteil. Ein solcher Dünger ist das Präparat
DUPLA Plant.
b) Der Tagesdünger er enthält jene Nährstoffe, vorwiegend Spurenelemente wie
Eisen, Mangan, Nickel usw. gebunden an synthetische Nährstoffträger (Komplexbildner) und
in Mengen , diefür eine gesicherte Tagesversorgung ausreichen. Damit wird eine
Überdüngung und Vergiftung der Pflanzen vermieden und gleichzeitig optimaler Wuchs
garantiert.
Duplaplant 24, der Tagesdünger, ist exakt auf den Basisdünger Duplaplant abgestimmt
Der wichtigste aller Pflanzennährstoffe
Der wichtigste aller Pflanzendünger, Grundstoff für den Aufbau von Pflanzenmasse, ist der Kohlenstoff. Doch leider kann man ihn im Aquarium nicht als Pulver oder in einer Tablette verabreichen. Im Gegensatz zur Kohlenstoffversorgung der Landpflanzen, die ihn ausschliesslich aus dem Kohlendioxidgehalt der Luft entnehmen, stehen Wasserpflanzen theoretisch verschiedene Kohlenstoffquellen zur Verfügung, die hier nicht alle aufgeführt werden können ( Siehe Artikel von Kaspar Horst - CO2 Versorgung ebenfalls auf unseren Schmökerseiten ) In der Aquarienpraxis kommt allerdings aus vielen Gründen nur die gasförmige CO2 Düngung in Frage.
Literatur :
Kaspar Horst, E. Kipper, Das Optimale Aquarium, Aquadocumenta Verlag
Kaspar Horst, CO2 im Aquarium, siehe unsere Schmökerecke
Auszüge aus "DUPLAthek"
Mit freundlicher Genehmigung des AQUADOKUMENTA Verlags.